Gestern hat Russia Today ein Interview mit dem ehemaligen Labour Bürgermeister von London, Ken Livingston, über die mehr als einhundert Jahre währende angelsächsische Kriegspolitik ausgestrahlt. Das Interview ist atemberaubend, weil es eine britische Stimme mit harten Fakten ist. Download video (84.58 MB)
Britische Soldaten sollen nicht mehr für amerikanische Kriege sterben. Der ehemalige Londoner Oberbürgermeister Ken Livingston prangert die seit mehr als einhundert Jahren bestehende Kriegsallianz zwischen Washington und London zur wirtschaftlichen Unterjochung weiter Teile der Welt an.
Britische Soldaten sollen nicht mehr für amerikanische Wirtschaftinteressen, bei denen Englands politische Führer mit bestens honorierten Positionen in amerikanischen Unternehmen abgefunden werden, auf den Schlachtfeldern verbluten.
Ken Livingston nennt harte Fakten, wie westliche Nachrichtendienste Mordlisten an nahöstliche Führer aushändigen, um Gegner westlicher Wirtschaftsinteressen auszuschalten.
Livingston: “If you challenge America’s interests you might be subject to a smear campaign, possibly even a nasty accident.”
Ken Livingston belässt es nicht bei überzeugenden Vorwürfen. Er plädiert für eine Politik der Vernunft, um mit tatsächlichen Bedrohungen fertig werden zu können.
Livingston: “I think if you see a British prime minster standing up to represent Britain’s interests not just be a cheerleader for the United States – there will be huge support for that,”
Russia Today hat in diesen Tagen sein englisches Programm gestartet. Ein deutsches Programm steht angeblich vor dem Start. Nicht zuletzt der amerikanische Präsident Obama hat bei der gemeinsamen Pressekonferenz mit der deutschen Bundeskanzlerin im Rosengarten des Weißen Hauses auf die Bedeutung von Russia Today hingewiesen. Es klang zwar etwas wie „Schaum vor dem Mund“, aber die Bedeutung von Russia Today am europäischen Medienhimmel nimmt beachtlich zu.
Man kann die Sendungen mögen oder auch nicht. An einem kommt niemand vorbei: hier werden Nachrichten präsentiert, aus denen sich jeder, der sie sieht, ein eigenes Urteil bilden kann. So war es früher auch in deutschen öffentlich-rechtlichen Programmen oder bedeutenden Zeitungen.
Dort herrscht jetzt der pastoral-penetrante Meinungshammer. Die frischen Nachrichtenteams von RT machen vor, dass Nachrichten auch noch ansehlich präsentiert werden können und Meinungsvielfalt eine Auszeichnung ist. Verständlich, dass NATO- und Staatsmedien den neuen Hecht im Karpfenteich mit Argwohn sehen. Es dient unserer überkommenen Ansicht vor der Rolle einer freien Presse. die einem mündigen Staatsbürger dienlich sein soll, wenn dieses Beispiel von Russia Today bei unseren Medien Schule macht.
LINK zum Interview mit Ken Livingston:
http://rt.com/uk/201459-uk-isis-ken-livingston/